Von Starkregen spricht man, wenn in kurzer Zeit besonders hohe Niederschlagsmengen auftreten. Diese sind oft schwer vorherzusagen und treten meist räumlich begrenzt auf. Während es in einem Stadtteil wie aus Eimern schüttet, kann es wenige Kilometer entfernt trocken bleiben. Wetterdienste können zwar vorhersagen, dass es in bestimmten Regionen zu Unwettern kommen kann, wo genau Extremwetterereignisse auftreten, zeigt sich jedoch meist erst unmittelbar kurz vor dem Regenereignis.
Extremwetterereignisse können zu Überflutungen von Straßen, Grundstücken und Gebäuden führen. Auch im Stadtgebiet von Kaiserslautern haben wir in den vergangenen Jahren solche Wetterereignisse zu spüren bekommen, die nach Aussage von Klimaexperten voraussichtlich zukünftig häufiger auftreten werden.
Die Stadtentwässerung hat sogenannte Starkregengefahrenkarten für das Stadtgebiet erstellen lassen, aus denen sich ablesen lässt, welche Straßenzüge oder Gebäude bei extremen Starkregen besonders betroffen und durch Überflutung gefährdet sein könnten.
Die 10 Karten (pdf-Format zum Download) sowie weitere Erläuterungen der Karteninhalte finden sie hier.
Ein Gefährdungspotential lässt sich meist schon anhand der topographischen Beschaffenheit des betroffenen Gebietes ablesen in dem das Gebäude steht. So sind beispielsweise Grundstücke am Hang oder in Senken sowie in der Nähe von Bächen besonders gefährdet. Selbst Entwässerungsgräben, die nur temporär Wasser führen, können bei Unwetter schnell anschwellen und die Umgebung überfluten. Aber auch besonders dicht besiedelte Stadtteile mit hoher Bodenversiegelung sind gefährdet.
Zur Einschätzung der Gefährdung von Grundstücken und Bauobjekten helfen die Checklisten der Stadtentwässerung weiter.
Dringt bei Starkregen Wasser in ein Gebäude ein, liegt dies oft daran, dass die betroffenen Gebäude nicht oder nicht richtig gegen oberflächlich abfließendes Wasser oder gegen Rückstau aus dem Kanal gesichert sind (Rückstausicherung).
Weitere Informationen zum Thema Überflutungs- und Sturzflutvorsorge erhalten Sie in unserem Informationsfilm "Bürgerinformation zur Grundstücksentwässerung - Rückstausicherung und Überflutungsschutz" (100MB) oder 70 MB und hier auf der Homepage der Stadt Kaiserslautern.
Um Schäden am Gebäude durch eindringendes oder nicht abfließendes Wasser zu vermeiden oder zu vermindern, gilt es heutzutag, sich bereits bei der Neu- oder Umbauplanung des Gebäudes mit seinen Eingängen, Kellerfenstern und Lichtschächten und bei der Gestaltung der Außenanlagen des Grundstücks Gedanken zum Schutz vor Überflutung bei extremen Wetterverhältnissen zu machen. Die Stadtentwässerung Kaiserslautern AöR verlangt daher für Grundstücke über 800 qm abflusswirksamer Fläche einen speziellen Überflutungsnachweis gemäß DIN 1986-100. Der Überflutungsnachweis muss bereits dem Antrag auf Erteilung einer Entwässerungsgenehmigung beigefügt werden. Aber auch für kleinere Grundstücke empfiehlt es sich, dass bereits bei der Konzeption des Gebäudes Maßnahmen festgelegt werden, oberflächlich abfließendes Regenwasser vom Gebäude fernzuhalten (Objektschutz). Besonders von Sturzfluten gefährdete Bereiche in Geländesenken oder an Hauptabflusswegen zeigen diese Karten.
Da Objektschutzmaßnahmen mit Blick auf die Wetterextreme aber keine vollständige Sicherheit bieten können, sollte auf jeden Fall eine Versicherung gegen Naturgefahren (Elementarschadenversicherung) abgeschlossen werden. Mehr dazu finden Sie hier.
Hinweise, wie Sie sich gegen Überflutungen durch Hochwasser und Starkregen schützen können, gibt unter anderem das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) sowie das HochwasserKompetenzCentrum (HKC).
Mobile Hochwasserschutzsysteme (HKC)
Handbuch Starkregen und Sturzfluten (BBK)
Auch im Flyer KLAK (Klimaanpassung Kaiserslautern) finden Sie weitere Tipps zur Anpassung an den Kimawandel.
Am Beispiel Mölschbach sind verschiedene Themen zu den Gefahren und Vorsorgemöglichkeiten in einer Broschüre aufgearbeitet.
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