Energieneutralität

Durch eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen wie Verfahrensumstellungen, Optimierung der Maschinentechnik sowie die Installation moderner Blockheizkraftwerke mit hohem Wirkungsgrad, die das in den Faulbehältern erzeugte Klärgas in Strom und Wärme umwandeln, gelang es in den Jahren 2008 bis 2015 den Betrieb der Kläranlage Kaiserslautern soweit umzustellen und zu verbessern, dass man nunmehr in der Lage ist, den für den Reinigungsprozess des Abwassers erforderlichen Strom zu 100% aus Eigenproduktion abdecken zu können.

Dafür wurde die Stadtentwässerung Kaiserslautern 2016 vom Ministerium für Umwelt zur „Energieneutralen Kläranlage Kaiserslautern“ ernannt. ´Die Energieneutralität der Zentralkläranlage ist Ausdruck des vorbildlich entwickelten technischen Standards der Abwasserreinigung Kaiserslautern` – eine Auszeichnung die uns stolz macht. Die Stadtentwässerung betreibt laut dem rheinland-pfälzischen Umweltministerium eine von insgesamt zwei energieneutralen Kläranlagen im Land.

Kläranlagen sind die größten Stromverbraucher in den Kommunen. Mit durchschnittlich 20 Prozent des Energieverbrauchs der Kommunen benötigen sie mehr Strom als Schulen, Krankenhäuser oder andere kommunale Einrichtungen. Daher ist die Energieeffizienz bei Kläranlagen ein bedeutender Beitrag zur Energiewende im Land.

Aber auch damit ist die stetige Modernisierung nicht abgeschlossen. Je mehr man sich bei der Eigenstromerzeugung der 100%-Marke nähert, desto häufiger findet eine Überproduktion statt und der überschüssige Strom wird ins Netz des Energieversorgungsunternehmens eingespeist. Daher wurde 2017 zusätzlich ein Batteriespeichersystem installiert. Damit kann diese Überproduktion an Strom in geeigneter Form gespeichert und bei Bedarf selbst verbraucht werden.

Basierend auf Lithium-Ionen-Technologie kann aufgrund der sehr hohen Energiedichte im Batteriespeicher, eine relativ große Energiemenge auf vergleichsweise geringem Raumvolumen mit hohen möglichen Zyklenanzahl bei schnellen Wechseln zwischen Lade-/Entladezyklus viel Energie gespeichert werden. Zusammen mit einer dem Energieüberschuss angepassten Leistungselektronik und einem intelligenten prognosebasierten Energiemanagement kann so gewährleistet werden, dass noch mehr eigenerzeugte Energie (zeitversetzt) verbraucht werden kann und damit noch weniger - im besten Fall keine - Energie in das Netz des Energieversorgungsunternehmens eingespeist wird. Ein weiterer Schritt in eine klimaneutrale Zukunft.

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